Eröffnung der Fotoausstellung Forst in Düsseldorf
Eröffnet wurde die Ausstellung “FORST” von Düsseldorfs Vize-Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke mit den Worten: “Wer sich mit dem künstlicherischen Schaffen von Thomas Klingberg beschäftigt, der wird über den Rahmen dieser Ausstellung nicht verwundert sein” und zielte dabei auf die Präsentation der Fotografien in einer Werkshalle ab, die von Forstmitarbeiter*innen mit Utensilien ihrer Arbeit gestaltet wurde. Äxte, Kättensägen, Baumstämme, Brennholz, Spaltwerkzeuge und weiteres. Wieder einmal war die Entscheidung, nicht in eine Galerie zu gehen, sondern die sozialdokumentarische Fotografie-Serie FORST, die Menschen ohne Arbeit bei einer Wiedereingliederungsmaßnahme zeigt, am Ort der Entstehung der Aufnahmen zu präsentieren, die richtige. Denn die Besucherinnen und Besucher waren von dem Geruch des Holzes, der Haptik und der Gestaltung der Werkshalle angetan. Die Ausstellung der isgesamt 80 Schwarz Weiß Fotografien, die den Arbeitsalltag von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen in der wiedereingliedernden Forstarbeit zeigen, ergänzte die sehr liebe- und mühevoll gestaltete Werkshalle und machte diese zu einem Gesamtkunstwerk.
Der Autor Frank Schablewski überraschte die Gäste mit einer spontanen Rede. “Niemand verneigt sich vor der heruntergerissenen Krone einer Tätigkeit: Der arbeitslose Mensch ist entthront. Es wäre an der Zeit, die Zeichen der Zeit neu zu ordnen. Es steht doch so schön geschrieben, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in den Himmel komme, das sollte nicht auf ein Jenseits vertrösten, sondern die Schieflage in der Gegenwart zurechtbiegen. In den Bildern von Thomas Klingberg ist schwarz auf weiß zu sehen, was in den Grautönen der Gesellschaft kaum Beachtung findet.”
Zur Fotoausstellung ist ein → Bildband erschienen.
Fotos: Aija Samina-Edelhoff
Beitrag veröffentlicht am 11.09.2016