Foto: Sabine Heidenreich
STADT. ALLTAG. UMWELT.
Aus dem Abschlussprojekt eines Foto-Workshops in Düsseldorf ist ein Bildband mit Texten, Umwelt-App-Empfehlungen, einem Gedicht eines Blumenverkäufers sowie mit einem Vorwort des Umweltdezernats Düsseldorf entstanden.
Dokumentarfotografie-Workshop mit dem Smartphone: Bewusstes Sehen und Wahrnehmungsfokussierung
Nach einer Schätzung des Herstellers der APP Mylio, einer speziellen Anwendung zur Organisation von Bilddateien, wurden 2017 mehr als 1,7 Billionen Schnappschüsse digital aufgenommen, 85 % davon mit einem Smartphone. Insgesamt schätzt Mylio, dass weltweit 4,7 Billionen Digitalfotos gespeichert sind, sei es in Cloud-Diensten, auf Smartphones oder Festplatten. Eine stolze Zahl. Viele dieser digitalen Schnappschüsse landen auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook oder Twitter. Die meisten von ihnen bleiben jedoch ungesehen.
Nicht ungesehen bleiben 40 mit dem Smartphone aufgenommene Fotografien von Teilnehmern eines meiner Dokumentarfotografie-Workshops in Düsseldorf. Wir stellten uns zu Beginn die Frage, ob es überhaupt möglich sei, ernsthaft und seriös eine fotografische Dokumentation allein mit dem Smartphone erstellen zu können. Unser gemeinsames Ziel war von Beginn an nicht die Produktion technisch brillanter Fotografien. Vielmehr ging es uns um die Vermittlung von Gedanken und Eindrücken zu einem fest umrissenen Thema unter Zuhilfenahme des Mediums Fotografie. Im Zentrum dieses Workshops stand das bewusste fotografische Sehen, die Fokussierung und Lenkung der eigenen Wahrnehmung sowie die Erstellung kompositorisch ansprechender Fotografien.
Die Herausforderung: 3 Tage für eine fotografische Dokumentation
Das Thema war recht schnell gefunden. Gemeinschaftlich einigten wir uns auf das Thema Stadt und Umwelt. Das Ziel: Die Erstellung eines Bildbandes, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fotografisch und textlich – letzteres in Form von Bildunterschriften – ihre persönliche Sichtweise zum gewählten Thema vermitteln. Die Herausforderung: Von der Planung über die Erstellung der Fotografien bis zur Formulierung der letzten Bildunterschrift standen uns lediglich drei Tage zur Verfügung.
“Ich lege Ihnen dieses Buch, seine Bilder und Gedanken deshalb sehr ans Herz: Sehen Sie Düsseldorf ohne Glanz und Glitter, aber mit eigener Ästhetik und mit Texten, die Nachdenklichkeit, Bescheidenheit und Achtsamkeit ausstrahlen – und vielleicht versuchen Sie sich vorzustellen, wie wir Alltag und Umwelt in der Stadt „beleben“ und verbessern können.”
Helga Stulgies, Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Düsseldorf
5 beispielhafte Fotografien aus dem Foto-Workshop
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Vorbereitung, Ausführung, Nachbetrachtung
Am ersten Tag trafen wir uns zu einem Brainstorming. Hierbei legten wir zunächst den Ort des Geschehens fest. Wir einigten uns auf die Gegend um den Düsseldorfer Karolingerplatz im Stadtteil Bilk. Anschließend erarbeiteten wir eine Art Storyboard, in dem wir schriftlich festhielten, was uns bei dem Thema Stadt und Umwelt wichtig ist und wie wir unsere Ideen dazu letztendlich fotografisch umsetzen können.
Am darauffolgenden Tag gings schließlich ans Fotografieren. Wir arbeiteten zunächst das Storyboard ab, ohne uns jedoch dabei Motiven zu verschließen, die sich aufgrund des engen Bezugs zu unserer Aufgabe quasi aus dem Nichts ergaben. Es ist immer wieder beeindruckend für mich zu beobachten, welch inspirative Kraft sich bei derFotoarbeit aus der Fokussierung auf ein bestimmtes Thema ergibt. Daher rate ich fotografischen Neulingen grundsätzlich dazu, sich an einer klar umrissenen Aufgabenstellung abzuarbeiten.
Tag drei des Foto-Workshops. Wir sichteten sämtliche Fotografien und besprachen die Ergebnisse unserer Arbeit, reflektierten den vorangegangenen Tag und diskutierten die Bildinhalte, sprachen darüber, was gut war und was hätte vielleicht besser oder anders sein können. Anschließend erstellten die Teilnehmer die Bildunterschriften zu ihren Fotografien. Fertig war unsere fotografische Dokumentation.
“Die wunderbaren, unter der Anleitung von Thomas Klingberg entstandenen Bilder berühren, ermahnen und ermutigen. Sind skurril, auch ärgerlich machend und legen den Finger in die Wunden unserer Stadt.”
Britta Zweigner, Geschäftsführerin renatec GmbH
Auflistung von Umwelt-Apps
Um die Publikation aufzuwerten und informativer zu gestalten, hatten die Teilnehmer des Foto-Workshops die Idee, wertvolle Umwelt-Apps zusammengetragen, welche in Teil 2 der Publikation in Form von fotografierbaren QR-Codes aufgeführt werden.
Dichterische Begegnung
Auf fotografischen Streifzügen erlebt man stets interessante Begegnungen. Wir trafen am Karolingerplatz den fröhlichen und freundlichen Blumenhändler Kasra, der sich von den Teilnehmern interessiert Details zum Foto-Workshop erzählen ließ. Schließlich zog er unter der Ladentheke ein paar loose Blätter hervor, auf denen von ihm selbst verfasste Gedichte geschrieben waren und las uns einige vor. Sein Gedicht “Am Karolingerplatz” ist in der Publikation zu lesen.
Mitwirkende Autoren
Christina Burchhartz
Marcello Fossel
Sabine Heidenreich
Sabrina Lange
Jacinta Ngina Monica
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Download der e-Publikation
Die Publikation Stadt. Alltag. Umwelt. – Fotografische Alltagsbetrachtungen kann hier als ePUB-Datei kostenlos heruntergeladen werden. Benötigt wird zur Ansicht ein eBook-Reader.
→ Publikation als PDF-Flip-Book ansehen
→ Download der Publikation als ePub-Datei (89MB)
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Druckvariante:
Stadt. Alltag. Umwelt.
Fotografische Alltagsbetrachtungen
40 Farbfotografien und Texte
80 Seiten auf 170g Fotopapier, matt
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin
Hardcover
Preis: EUR 36,50
Das Buch ist unter der ISBN: 978-3-750201-77-4 im lokalen → Buchhandel zu beziehen
Beitrag veröffentlicht am 20.07.2019
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