Tankstelle in der Wasserstadt Berlin Mitte
Die Tankstelle an der Heidestraße 18 in Berlin-Mitte war bis 2022 eine TotalEnergies-Tankstelle. Sie befand sich im Stadtentwicklungsgebiet Europacity, das entlang der Heidestraße verläuft und durch Neubauprojekte wie die Wasserstadt Mitte geprägt ist. Nach der Schließung der Tankstelle wurde das Grundstück von der Adler Real Estate AG gehalten und im Jahr 2023 an die Hilpert Gruppe aus Würzburg verkauft. Die Transaktion wurde von Colliers vermittelt und erzielte für Adler einen Nettoerlös in zweistelliger Millionenhöhe, wobei der Kaufpreis laut Marktkreisen unter 7.000 Euro pro Quadratmeter lag. Das fast 2.900 Quadratmeter große, erschlossene Areal gilt als eines der letzten unbebauten Grundstücke in der Europacity. Laut Bebauungsplan ist hier eine gemischt genutzte oder voll gewerbliche Bebauung möglich. Mit dem Verkauf und der zukünftigen Entwicklung des Grundstücks wird die weitere Urbanisierung und Aufwertung der Wasserstadt Mitte vorangetrieben.
Die Wasserstadt Berlin Mitte ist ein modernes Stadtquartier im Bezirk Mitte, das sich entlang des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals erstreckt und Teil der größeren Europacity-Entwicklung ist. Die Europacity ist ein urbanes Gebiet zwischen Hauptbahnhof und Humboldthafen, das durch zahlreiche Neubauprojekte geprägt wird. In der Wasserstadt Mitte entstanden 711 Wohneinheiten, darunter 213 Co-Living-Apartments, sowie rund 3.000 Quadratmeter Gewerbefläche für Einzelhandel, Gastronomie und eine Kindertagesstätte. Die Fertigstellung erfolgte 2019.
Die Wasserstadt Berlin Mitte stand in der öffentlichen Diskussion mehrfach wegen verschiedener Kritikpunkte. Ein zentraler Kritikpunkt betrifft die soziale Durchmischung, da das Quartier vor allem auf hochpreisige Wohnungen und Co-Living-Modelle ausgerichtet ist, wodurch bezahlbarer Wohnraum kaum vorhanden ist. Zudem wurde die Verkehrsanbindung kritisiert, da die öffentliche Infrastruktur als unzureichend gilt und die Verkehrsplanung vor allem den Autoverkehr bevorzugt. Auch die Bebauungsdichte und das Angebot an öffentlichen Grünflächen wurden bemängelt, da diese als zu gering empfunden werden und somit die Wohnqualität eingeschränkt sein könnte. Vor und während der Bauphase gab es zudem lokale Initiativen und Proteste, die mehr Bürgerbeteiligung bei der Planung forderten und Bedenken äußerten, dass das Quartier eher eine investorengesteuerte Entwicklung als ein lebendiger Wohnraum werde.
Beitrag veröffentlicht am 30.06.2025